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MA:HST [Martin Dueller & Herwig Steiner]

„Die Gebotene Hand“ (2020, Zweikanal Videoprojektion auf Acrylglas)

Das Künstlerdoppel MA:HST (ausgesprochen: Mah heast), bestehend aus dem Medienkünstler Herwig Steiner und dem Theatermacher Martin Dueller, versucht die verschiedenen Zugänge und jeweiligen Spezialgebiete in einer gemeinsamen Form zu bündeln. Die Schnittstellen und Überschneidungen ergeben neue Arbeiten, die nun mit diversen Medien realisiert werden.

Seit Jahren arbeiten die Beiden in unregelmäßigen Abständen und Kontexten zusammen, eine Zusammenarbeit mit streng künstlerischer Intention gab es allerdings erst einmal 2014 mit der Arbeit „Kleidertausch“.

In ihrer Videoinstallation „Die gebotenen Hände“ (auch: Studio und die Hände zweier Künstler) stellen MA:HST das wohl am häufigsten reproduzierte ikonische Bild von Albrecht Dürer nach. Zwei Hände, von zwei gegenüberliegenden Seiten projiziert, versuchen sich an einem Punkt zu treffen um zusammen das gemeinsame Ganze, das Vorbild abzubilden. Immer wieder finden sich die beiden Hände der Künstler im zaghaften Tanz, verlieren sich wieder, im Laufe der aufgezeichneten Performance von 14 Minuten in sich ständig verändernder Konstellation. Spürbar wird die Angst vor Berührung.

Die 14 Minuten Länge eines Durchgangs stehen für die durchschnittliche Inkubationszeit der COVID-19-Infektion von 14 Tagen. Die Plexiglaswand wiederum ist die Projektionsfläche unserer Tage, sie steht für Schutz und die Hoffnung von der unsichtbaren Gefahr verschont zu bleiben, gleichzeitig symbolisiert sie die Trennlinie mittels der Verkäufe vonstatten gehen, nicht zuletzt von der Politik an die Medien. Dieses politische Protokoll gibt auch den Ort vor, an dem nun die Arbeit von MA:HST erscheint: Eine scheinbar durchsichtige Wand, die allerdings auch schon von Abrieb gezeichnet ist.